Heute, am 11. Februar, ist Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft. Dieser wurde eingeführt, um die entscheidende Rolle von Frauen und Mädchen in der Wissenschaft zu würdigen und zugleich darauf aufmerksam zu machen, wie unterschiedlich akademische Laufbahnen abhängig vom Geschlecht verlaufen.
Während bundesweit 2022 gut 52 Prozent der Studienanfänger:innen weiblich waren und der Anteil der Frauen an den Absolvierenden ähnlich hoch war, betrug dieser bei den abgelegten Promotionen lediglich 46 Prozent. Noch stärker wird der Unterschied in den akademischen Karrieren an deutschen Hochschulen in Abhängigkeit vom Geschlecht bei den Professuren sichtbar: Hier sind nur 28 Prozent der Professor:innen weiblich.(1) Ein ähnliches Bild zeichnet sich an der TU Ilmenau. Während 2020 28 Prozent aller Studierenden an unserer Universität weiblich waren, hatten Frauen nur einen Anteil von 19 Prozent an den abgeschlossenen
Promotionen.(2)
„Die Gründe für diese, mit fortschreitender akademischer Laufbahn zunehmende, Geschlechterlücke sind vielfältig. Viele Frauen entscheiden sich aufgrund von Befristungen und anderen Rahmenbedingungen, die z.B. die Familienplanung erschweren, gegen eine Karriere in der Wissenschaft. Zugleich zeigen mehrere Studien, dass für Frauen härtere Leistungskriterien für ihre Forschung angesetzt werden. Dies führt unter anderem dazu,
dass Arbeiten von Wissenschaftlerinnen nach wie vor weniger Beachtung finden als die ihrer männlichen Kollegen“, erklärt Michelle Storandt.
„Für uns als Juso-Hochschulgruppe ist klar, dass es zu keinerlei Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft kommen darf. Insbesondere müssen die Rahmenbedingungen für eine akademische Laufbahn so angepasst werden, dass eben keine Diskrepanz zwischen Karriere und Familie entsteht, da die Care-Arbeit nach wie vor ungleich verteilt ist. Das allein reicht aber nicht. Ebenso muss ein Umdenken stattfinden, damit die erläuterten höheren Erwartungen und erschwerten Leistungskriterien für Wissenschaftlerinnen abgebaut werden.“, führt Florian Ludwig fort.
(1) – https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/Tabellen/frauenanteile-akademischelaufbahn.html
(2) – https://www.tu-ilmenau.de/fileadmin/Bereiche/gleichstellung/Gleichstellungsplan_2021-2027.pdf
Kontakt:
Florian Ludwig
Sprecher der Juso-Hochschulgruppe an der TU Ilmenau
kontakt-hsg@jusos-ilmkreis.de
Die Juso Hochschulgruppe Ilmenau ist die Studierendengruppe der Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten (Jusos) in der SPD Ilm-Kreis. Mitglieder sind Studierende der Technischen Universität Ilmenau mit und ohne Mitgliedschaft bei der SPD bzw. den Jusos.